Časlav Pejović zu Gast am Institut

14. November 2023

Mit Časlav Pejović forscht im Herbst 2023 ein international renommierter Wissenschaftler und akademischer Lehrer am Institut. Der emeritierte Professor an der Kyushu-Universität in Japan ist uns durch viele Forschungsthemen wie auch durch langjährige persönliche Kontakte verbunden.

Vor seiner Berufung an die Kyushu-Universität im Jahr 1997 war Pejović außerordentlicher Professor an der Universität Montenegro. Er erwarb juristische Masterabschlüsse an der Universität Belgrad sowie an der Universität Kyoto und promovierte an der Universität Zagreb. Gastvorträge führten ihn an zahlreiche Universitäten, unter anderem Oxford, Heidelberg, Toronto, Georgetown, Peking, Seoul und die National University of Singapore. Er hat zahlreiche Werke in mehreren Sprachen, darunter Japanisch, veröffentlicht. Neben dem Seerecht und dem internationalen Wirtschaftsrecht lehrt, forscht und publiziert er auch in den Bereichen Arbeitsrecht, Corporate Governance und Rechtsvergleichung. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich mit Auswirkungen des demografischen Wandels auf den japanischen Arbeitsmarkt. “Drei Aspekte stehen dabei für mich im Fokus”, sagt der vielseitige Wissenschaftler. „Die Beschäftigung von Fachkräften im Seniorenalter, Arbeitsmigration und die Einbindung der Frauen in die Berufswelt.“

Pejović war bereits mehrmals als Gastforscher am Institut und hat sich am wissenschaftlichen Leben im Haus aktiv beteiligt, unter anderem mit Vorträgen in den Reihen „Aktuelle Entwicklungen im japanischen Recht“ und „Hamburg Lectures on Maritime Affairs“. Außerdem ist er Autor mehrerer Beiträge für die Zeitschrift für Japanisches Recht (ZJapanR). „Das Hamburger Max-Planck-Institut ist einer der besten Orte für die Forschung, die ich kenne, und ich habe viele akademische Einrichtungen kennengelernt. Derzeit arbeite ich an mehreren Projekten gleichzeitig und finde, dass ich dafür hier ideale Bedingungen genieße.“

Einer seiner aktuellen Schwerpunkte ist die Regulierung elektronischer Transportdokumente. „Insbesondere nach Inkrafttreten des britischen Electronic Trade Documents Act im September 2023 ist das ein sehr spannendes Thema“, sagt Pejović. Derzeit schreibt er darüber einen Artikel für eine amerikanische Fachzeitschrift für internationales Recht und außerdem ein Kapitel für ein Buch, das 2024 bei Routledge erscheinen soll. Außerdem sammelt er Material für ein Kapitel für die Neuauflage von Transnational Commercial Law, die 2024 bei Oxford University Press erscheint. Das größte Projekt, an dem er gerade arbeitet, ist ein Lehrbuch zum Seerecht, dessen Erscheinen bei Informa Law ebenfalls für 2024 geplant ist.

Wie würde er das Institut jemandem beschreiben, der oder die noch nie hier war? „Stellen Sie sich einen Ort vor, an dem Sie sich ganz auf Ihre Forschung konzentrieren können und alles bekommen, was Sie dafür brauchen. Das Institut verfügt über eine fantastische Bibliothek mit Zugang zu vielen Datenbanken. Es ist aber die gesamte inspirierende Atmosphäre des Hauses mit seinen freundlichen und professionell versierten Mitarbeiter*innen, die es den Gästen ermöglicht, sich voll und ganz ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu widmen. Interessante Veranstaltungen mit Referent*innen aus vielen verschiedenen Ländern finden hier statt. Nicht zuletzt ist das Institut auch ein Ort, an dem man Forschende aus der ganzen Welt treffen und neue Freundschaften schließen kann. Ich habe es schon vielen meiner Kolleg*innen und Studierenden ans Herz gelegt und nicht wenige von ihnen waren bereits hier, um an diesem wunderbaren Ort inmitten einer der schönsten Gegenden Hamburgs ihre Forschung voranzutreiben.“


Bildnachweis: © Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht / Johanna Detering

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