Marco Speranzin im Gespräch
Marco Speranzin ist Ordinarius für Wirtschaftsrecht an der Universität Padua und Anwalt. Von Mitte Februar bis Mitte März war er Gastwissenschaftler am Institut.
Welches Forschungsthema hat Sie nach Hamburg geführt?
In Hamburg habe ich im Bereich der Unternehmensfinanzierung geforscht. Ich denke, dass dies auch auf europäischer Ebene ein sehr wichtiges Thema ist, denn die EU-Mitgliedstaaten brauchen mehr kapitalkräftige Unternehmen. Wenn man sich ansieht, wie verschiedene Länder versuchen, die Unternehmensfinanzierung zu erhöhen, können neue Ideen entwickelt und neue Ansätze gefördert werden, sowohl für einzelne Länder als auch für die EU als Ganzes.
Warum haben Sie für Ihre Forschung unser Institut ausgewählt?
Für mich war Holger Fleischer und sein Team zu treffen einer der Hauptgründe dafür, nach Hamburg zu kommen. Ein weiterer Grund war die sehr nützliche und gut organisierte Bibliothek des Instituts. Ich habe viele Arbeiten von Professor Fleischer gelesen. Wir haben uns zum ersten Mal auf einer Konferenz zum Gesellschaftsrecht in Venedig getroffen. Als ich 2015 zum ersten Mal in Hamburg war, haben wir über die Organisation einer Reihe deutsch-italienischer Symposien gesprochen. Die erste Veranstaltung hatten wir für 2020 geplant, mussten sie aber wegen der Pandemie auf 2022 verschieben. 2024 werden wir das dritte Symposium veranstalten, das in Padua stattfinden wird. Ich bin also auch nach Hamburg gekommen, um die diesjährigen Themen und Inhalte abzustimmen.
Wie würden Sie das Institut jemandem beschreiben, der oder die noch nie hier war?
Es ist ein sehr produktiver Ort für Forschung und akademischen Austausch. Die Forschung ist aus einem objektiven Grund produktiv, und das ist die Bibliothek in Verbindung mit der besonderen Atmosphäre des Instituts. Aber es gibt auch einen subjektiven Grund. Hier kann ich mich auf die akademische Forschung konzentrieren und gleichzeitig meine persönlichen „Stakeholder“ aus der Ferne bei Laune halten: meine Familie, wissenschaftiche Kolleg*innen, Studierende, Berufskolleg*innen und Mandant*innen.
Bildnachweis: © Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht / Johanna Detering