Frauen im Recht

Frauen im Recht

Beruf Wissenschaftlerin: Welche Chancen bietet Forschung?

Der Internationale Frauentag gibt jedes Jahr Anlass zur Reflexion über die aktuelle gesellschaftliche Situation von Frauen mit besonderem Augenmerk auf berufliche Chancen. Wir haben einige unserer Wissenschaftlerinnen nach den Motiven für ihre Berufswahl und ihren prägenden Erfahrungen gefragt.


Sophia Schulz

Forschung bietet mir die Möglichkeit, einen wissenschaftlichen Fußabdruck zu hinterlassen. Unabhängig davon, ob die Wissenschaft die berufliche Heimat bleiben soll oder ob es einen nach der Promotion in die Praxis zieht, leistet die Forschungsarbeit einen Beitrag zur Rechtsentwicklung. Die Aussicht, den wissenschaftlichen Diskurs in einem gesellschaftlich wichtigen Bereich – wie in meinem Fall der Auseinandersetzung mit Verletzungen der psychischen Gesundheit – zu bereichern, ist für mich maßgebender Motivator. Zudem fördert die Forschung die Persönlichkeitsentwicklung. Die Freiheit bei der Erstellung einer Qualifikationsarbeit wie der Doktorarbeit lässt mich in vielerlei Hinsicht über mich hinauswachsen. Sie fördert meine Kreativität, das Überdenken standardisierter Denkmuster und die Erkenntnis über den Reichtum meiner eigenen Fähigkeiten.

Sophia Schulz ist wissenschaftliche Assistentin am Institut.
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Dörthe Engelcke

Forschung bietet vor allem die Chance, offenen Fragen nachzugehen und komplexe Zusammenhänge verständlich zu machen. Wissenschaft fordert uns immer wieder dazu auf, die eigene Voreingenommenheit zu hinterfragen. Meine Forschung erlaubt mir, sehr unterschiedliche Menschen zu interviewen und von ihren Erfahrungen und Perspektiven zu lernen. Vor allem ermöglicht sie mir, Ungleichheit zu kontextualisieren. Letztendlich hoffe ich, dass die in diesem Zuge gewonnenen empirischen Erkenntnisse sowie konzeptionellen Argumente dazu beitragen können, eine Grundlage dafür zu schaffen, der Ungleichheit etwas entgegenzusetzen.

Dr. Dörthe Engelcke ist wissenschaftliche Referentin in der Forschungsgruppe "Das Recht Gottes im Wandel – Rechtsvergleichung im Familien- und Erbrecht islamischer Länder".
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Jennifer Trinks

Forschung bedeutet für mich die Freiheit, unabhängig an Projekten zu arbeiten, die mir wichtig sind. Ich kann Fragen aus verschiedenen Perspektiven mit verschiedenen Forschungsmethoden beleuchten und lerne dadurch, Probleme, mögliche Lösungen und ihre jeweiligen Auswirkungen besser zu verstehen. Besondere Freude macht mir rechtsvergleichendes Arbeiten. Dabei untersuche ich, wie verschiedene Rechtsordnungen mit ähnlichen Problemen umgehen. Solche Vergleiche sind spannende Ausflüge in andere Kulturen und Denkweisen, und sie haben mir schon oft neue Argumente und alternative Lösungswege aufgezeigt.

Dr. Jennifer Trinks ist wissenschaftliche Referentin am Institut.
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Biset Sena Güneş 

Ich glaube, dass Forschung ein Schlüssel zur persönlichen Entwicklung und Freiheit ist. Anknüpfend an meine juristische Ausbildung in der Türkei sowie mein Studium in Großbritannien und Deutschland habe ich jetzt die Gelegenheit, in einem anregenden Umfeld rechtsvergleichend zu arbeiten. Durch meine internationale wissenschaftliche Tätigkeit lerne ich viele Menschen kennen, tausche Ideen aus und schärfe mein Bewusstsein für viele Themen wie auch den Blick auf mich selbst.



Dr. Biset Sena Güneş ist wissenschaftliche Referentin und Leiterin des Kompetenzzentrums Türkei.

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Nadjma Yassari

Das vergleichende Familienrecht, in dem ich forsche, will die Hintergründe und Grundannahmen von Geschlechterrollen, Familienkonzepten und Elternschaft verstehen und die rechtlichen Formen, die diese annehmen, herausarbeiten. Ich mag die wissenschaftliche Arbeit hier am Max-Planck-Institut, weil es mir Spaß macht, gesellschaftliche Phänomene und ihre rechtliche Ausgestaltung genauer zu beleuchten und wie eine Entdeckerin die unterschiedlichen Faktoren aufzuspüren, die Recht entstehen lassen.


Prof. Dr. Nadjma Yassari ist wissenschaftliche Referentin und Leiterin der Forschungsgruppe "Das Recht Gottes im Wandel – Rechtsvergleichung im Familien- und Erbrecht islamischer Länder"

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Veranstaltungshinweis:

Weibliche Wege in die Rechtswissenschaft

Von der Jurastudentin zur Wissenschaftlerin – Unsere Mitarbeiterinnen berichten
4. Mai 2022, 16:00 Uhr, Online-Veranstaltung

Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden Sie in Kürze auf www.mpipriv.de.



Minerva LAW Network

An Juristinnen in unterschiedlichen Berufsfeldern von Wissenschaft, Justiz, Wirtschaft und Verwaltung bis hin zu Politik und Medien richtet sich das Minerva LAW Network. Organisiert von Rechtswissenschaftlerinnen aus vier Max-Planck-Instituten bietet es vielfältige Möglichkeiten der Vernetzung. Nähere Informationen unter https://minervalawnetwork.com/.





Bildnachweise:

Headerbild: © shutterstock/AJP
Sophia Schulz: privat
alle anderen Bilder: © Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht / Johanna Detering

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