Beiträge zur Podiumsdiskussion „Der Code des Kapitals“ in der RabelsZ 85 (2021)

16. November 2021

Privatrechtsvergleichung, Handels- und Kapitalmarktrecht, internationales Privatrecht – drei für die Forschung am Max-Planck-Institut für Privatrecht maßgebliche Disziplinen. Sie waren Gegenstand der gemeinsam mit dem Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) abgehaltenen Podiumsdiskussion „Der Code des Kapitals“. Die als Diskussionsgrundlage dienenden Aufsätze der Panelist*innen sind in der neuen Ausgabe von Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht nachzulesen.

Katharina Pistor, Edwin B. Parker Professor of Comparative Law an der Columbia University in New York, hielt im Frühjahr 2021 die Ernst-Rabel-Vorlesung am Institut und war in diesem Rahmen Fellow des MPI und des HIS. Zum Programm dieses pandemiebedingt virtuell realisierten Fellowships gehörte auch eine von den beiden Instituten am 11. Mai veranstaltete Online-Podiumsdiskussion, die den Kernthesen ihres international erfolgreichen Buchs „The Code of Capital“, das 2019 unter dem Titel „Der Code des Kapitals“ auf Deutsch erschienen ist, gewidmet war. Im Buch analysiert Pistor kritisch die zentrale Rolle des Rechts bei der Herstellung von Kapital und der globalen Ungleichheit.

Hans-Bernd Schäfer, Doyen der ökonomischen Analyse des Privatrechts in Deutschland und Professor an der Bucerius Law School, merkt in seinem Kommentar dazu kritisch an, das Zivilrecht habe auch positive Auswirkungen, etwa auf die Entwicklung von Gleichheit und Wohlstand in Europa, gehabt. In ihrer Antwort begründet Pistor unterschiedliche Bewertungen auch damit, dass in dieser Debatte die Schule der Rechtsökonomik mit den Ansätzen der politischen Ökonomie konkurriere. Ralf Michaels ordnet in seinem Beitrag die von Pistor vertretenen Thesen in den Kontext US-amerikanischer Denktraditionen ein und skizziert zudem, wie die Rolle des internationalen Privatrechts im Lichte von Pistors Analyse weitergedacht werden kann.

Das aktuelle Heft enthält außerdem einen Aufsatz von Jaako Husa über das Zusammenwirken von Völkerrecht und Rechtsvergleichung im vergleichenden Völkerrecht, einen Beitrag von Malte Kramme über das Verhältnis von Verbrauchervertrags- und Geschäftsfähigkeitsstatut, einen Bericht von Jürgen Samtleben und Gonzalo A. Lorenzo Idiarte zum neuen Allgemeinen Gesetz des Internationalen Privatrechts von Uruguay, das auch in Übersetzung abgedruckt wird, sowie eine Reihe von Buchbesprechungen.

Die 1927 vom Gründungsdirektor des Instituts Ernst Rabel ins Leben gerufene Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht (RabelsZ) publiziert grundlegende Aufsätze zu allen Arbeitsgebieten des MPI, neue Gesetzestexte, Abkommen und rechtsvergleichende Entwürfe sowie Rezensionen in- und ausländischer Fachliteratur. Seit 1961 trägt die Institutszeitschrift den Namen ihres Gründers.

 


Bildnachweis: © Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht

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