Ralf Michaels wird neuer Institutsdirektor

Private Law Gazette 1/2019

Prof. Dr. Ralf Michaels wird in Nachfolge von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jürgen Basedow neuer Direktor am Institut. Hierfür wechselt er von der Duke University School of Law, wo er seit 2002 als Professor tätig war, zurück nach Deutschland. Ralf Michaels hat das Amt des Direktors zum 1. Januar 2019 im Nebenamt angetreten und wird es im Sommer 2019 hauptamtlich übernehmen.

Bevor er dem Ruf an die Duke University folgte war Ralf Michaels bereits von 2001 bis 2002 als Referent am Institut tätig. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Rechtsvergleichung, Internationales Privatrecht und Rechtstheorie. Zuletzt hat sich Ralf Michaels insbesondere mit Fragen des nichtstaatlichen Rechts und der Globalisierung beschäftigt, daneben mit Methoden der Rechtsvergleichung und vergleichendem Kollisionsrecht.

Als Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht will sich Ralf Michaels systematisch und umfassend mit Beziehungen zwischen Rechtssystemen befassen. Dazu soll das traditionell auf Konflikte zwischen Privatrechten beschränkte Kollisionsrecht auf regulatorische Rechte, nichtstaatliche Rechte sowie das Völkerrecht erweitert werden. „Gleichzeitig wird es wichtig sein, das Kollisionsrecht rechtstheoretisch abzustützen“, erklärt Ralf Michaels. „Hierfür möchte ich eine anspruchsvolle intersystemische Rechtstheorie entwickeln, die das traditionelle Denken innerhalb eines Rechtssystems durch ein Denken zwischen Rechtssystemen ergänzt.“ Zudem soll eine Pädagogik erprobt werden, die ein solches Denken auch Laien eingängig machen kann.

Ein zweites Forschungsgebiet, auf das Ralf Michaels einen Schwerpunkt setzen will, ist die Dekolonisierung der Rechtsvergleichung. „Ich möchte dem traditionellen Rechtsverständnis, welches das staatliche Recht westlicher Prägung als den Normalfall ansieht und alternative normative Systeme marginalisiert, Alternativmodelle entgegenhalten. Es soll möglich sein, das globale Recht auch von der Peripherie her zu denken“, erklärt Ralf Michaels. „Hierdurch möchte ich ein umfassenderes Verständnis des globalen Rechts und damit auch der globalisierten Welt erreichen.“

Ralf Michaels studierte Rechtswissenschaften in Passau und Cambridge. Während seiner Zeit an der Duke University nahm er Gastprofessuren an den Universitäten Paris II Panthéon-Assas, Princeton, Pennsylvania, Toronto, Tel Aviv sowie der London School of Economics wahr. Außerdem forschte er als Fellow in Harvard und Princeton sowie an der American Academy in Berlin. 2015 hielt er an der Hague Academy for International Law einen Special Course zum Thema „Nichtstaatliche Rechte im Internationalen Privatrecht“.

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