Encyclopedia of Private International Law
Das internationale Privatrecht hat durch die fortschreitende Globalisierung stark an Bedeutung gewonnen. Grenzüberschreitende private Beziehungen, Streitigkeiten und Gerichtsverfahren, bei denen Fragen des internationalen Privatrechts aufgeworfen werden, gehören für Rechtspraktiker zum Tagesgeschäft. Damit einhergehend ist die Zahl der gesetzgeberischen Aktivitäten auf nationaler, internationaler und vor allem auf europäischer Ebene kontinuierlich gestiegen. Mehr und mehr Länder erkennen die Bedeutung des Rechtsgebiets. Auch neue Methoden zeichnen sich ab. Bislang fehlte allerdings ein zeitgemäßer und übergreifender Überblick über diese Disziplin. Mit der neu erschienenen Encyclopedia of Private International Law liegt nun ein in der weltweiten Literatur des Faches einmaliges Nachschlagewerk vor, das diese Entwicklungen sowohl thematisch als auch länderspezifisch aufarbeitet.
Das vierbändige Werk wurde herausgegeben von Jürgen Basedow (emeritierter Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht), Giesela Rühl (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Franco Ferrari (New York University School of Law) und Pedro de Miguel Asensio (Universidad Complutense Madrid).
Die Enzyklopädie gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Gesetzgebung und die Rechtsprechung in über 80 Ländern, stellt Denkfiguren, Begriffe sowie Methoden des Faches dar und erinnert gleichzeitig an diejenigen Gelehrten, die – wie etwa der Gründungsdirektor des Instituts Ernst Rabel – wichtige Beiträge zur Entwicklung der Disziplin in der Vergangenheit geleistet haben. Damit, so die Herausgeber, soll der fachliche Diskurs über das internationale Privatrecht weiter angestoßen und die Grundlage für weitere Forschung geschaffen werden.
Das internationale Privatrecht in globaler und vergleichender Perspektive
Ziel der Enzyklopädie ist es, Informationen über das internationale Privatrecht leichter zugänglich zu machen. In vielen Ländern wissen Rechtspraktiker noch sehr wenig über die Disziplin, ihr Wissen beschränkt sich gewöhnlich auf ihr eigenes Recht. Die internationalen Privatbeziehungen erfordern jedoch ein Wissen, das die Grenzen des Landes überschreitet. In ähnlicher Weise konzentrieren sich Akademiker oft auf das internationale Privatrecht ihres Landes. Den Wissenschaftlern fehlt häufig die globale und vergleichende Perspektive.
Die vier Bände der Enzyklopädie
Die Bände 1 und 2 enthalten 247 alphabetisch sortierte Beiträge zu Themen des Privatrechts unter Berücksichtigung der jüngsten Entwicklungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Band 3 beinhaltet 80 Länderberichte zum internationalen Privatrecht, darunter auch Länder, deren IPR-Regelungen bislang weitgehend unerschlossen waren. In Band 4 schließlich finden sich englische Übersetzungen der nationalen Kodifikationen und IPR-Regelungen der untersuchten Länder.
Zu den rund 180 Autorinnen und Autoren der Enzyklopädie gehören zahlreiche aktuelle und ehemalige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht.
Die Encyclopedia of Private International Law ist in einer gedruckten Version und auch online erschienen.
Im April 2018 wurde die Enzyklopädie von der American Society of International Law mit dem Certificate of Merit for High Technical Craftsmanship and Utility to Practicing Lawyers and Scholars ausgezeichnet. mehr
DOI: https://www.elgaronline.com/view/nlm-book/9781782547228/9781782547228.xml
Bildnachweise: © Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht