Prof. Dr. Beate Rössler (Universität Amsterdam): Privatheit, gender und die Macht (in) der Öffentlichkeit

Gegenwartsdebatten

  • Datum: 31.01.2025
  • Uhrzeit: 16:00
  • Ort: Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht

Zur Referentin

Beate Rössler ist Professorin für praktische Philosophie an der Universität von Amsterdam; sie ist Mitherausgeberin des European Journal of Philosophy; Mitglied des Beirats des Instituts für Sozialforschung, Frankfurt. 2003/4 war sie Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, weitere Forschungsaufenhalte an der Macquarie University, Sydney (2011), an der University of Melbourne (2015), an der New York University (2017) und an der University of Pennsylvania (2023). Zu ihren Veröffentlichungen gehört Der Wert des Privaten, Frankfurt: Suhrkamp 2001; (englisch 2004); Von Person zu Person. Zur Moralität persönlicher Beziehungen, hg. mit Axel Honneth, Frankfurt: Suhrkamp, 2008; The Social Dimensions of Privacy. Interdisciplinary Perspectives, hg. mit Dorota Mokrosinska, Cambridge UP 2015; Autonomie. Ein Versuch über das gelungene Leben, Berlin: Suhrkamp 2017 (englisch 2021); zahlreiche weitere Veröffentlichungen zu sozial-philosophischen und ethischen Themen.


Zum Thema

Beate Rössler wird den Blick auf die gesellschaftliche Grenze zwischen Öffentlichem und Privatem schärfen und aus der Perspektive des Privaten auf aktuelle gesellschaftliche Phänomene schauen. Dabei wird deutlich werden, dass z. B. die Me-too-Bewegung als eine Verschiebung dieser Grenze verstanden werden kann. Es ist nicht länger Harvey Weinsteins Privatsache, wie er Frauen behandelt; es ist eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse.

Beate Rössler wird dabei folgende Fragen stellen: Ist die Macht zu definieren, was als privat gilt, durch den Einfluss der sozialen Medien gebrochen? Wie lässt sich der legitime Schutz der Privatsphäre mit dem Interesse der Öffentlichkeit in Einklang bringen, gegen sexualisierte Gewalt vorzugehen? Sind die erstaunlich erfolgreichen konservativen Kampfbegriffe wie „woke“ und „Cancel-Kultur“ ein Rückschlag gegen die Befreiungserfahrung, bisher private Themen wie Homosexualität oder, genereller, queere Identitäten öffentlich zu machen? Und welche problematischen Auswirkungen haben soziale Medien in ihrem inhärenten Interesse, über die (bisherige) Privatsphäre hinauszugehen? Der Vortrag soll zeigen, dass die Perspektive des Privaten dazu beitragen kann, Ambivalenzen des Begriffs „Privatsphäre“, aber auch Macht- und Befreiungsdiskurse besser zu verstehen.


Zur Vortragsreihe

Mit der Veranstaltungsreihe „Gegenwartsdebatten“ öffnen wir die Türen des Instituts für außerrechtliche Perspektiven auf die Forschungsfelder des Instituts. Wir laden herausragende Forschende aus den Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften zum transdisziplinären Dialog über Rechtsthemen der Gegenwart ein. Die Veranstaltungen sind offen für alle Interessierten.

Die Veranstaltung findet als Präsenzveranstaltung im Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, Mittelweg 187, 20148 Hamburg im Ernst-Rabel-Saal (3. Stock) statt.

Bitte melden Sie sich bis spätestens bis 30. Januar 2025 mit diesem LINK zur Veranstaltung an.

Sollten Sie an diesem Termin keine Zeit haben, grundsätzlich aber gern weiterhin Einladungen zu unserer neuen Veranstaltungsreihe „Gegenwartsdebatten“ erhalten wollen, schreiben Sie eine E-Mail an veranstaltungen@mpipriv.de. Wir nehmen Sie dann in den Einladungsverteiler „Gegenwartsdebatten“ auf.

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