Zukunftsthemen für die Rechtswissenschaft beim #FUTUREOFLAW Barcamp

  • Datum: 02.11.2023
  • Uhrzeit: 13:00 - 18:00
  • Ort: Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht

Am 2. November 2023 fand am Institut das erste #FUTUREOFLAW Barcamp statt. Rund siebzig Teilnehmer*innen tauschten einen Nachmittag lang in offenen Diskussionsrunden Wissen, Standpunkte und Ideen über juristische Zukunftsthemen aus. Studierende und Promovierende aus dem In- und Ausland waren der Einladung ebenso gefolgt wie Wissenschaftler*innen aus verschiedenen juristisch geprägten Max-Planck-Instituten.

Eingeladen hatte das Hamburger Institut gemeinsam mit dem Netzwerk „Max Planck Law“ und der Max-Planck-Gesellschaft, die das Format im Rahmen ihrer Jubiläumskampagne „75 Jahre MPG“ ermöglicht hat.

Anders als bei klassischen Konferenzen sind Barcamps von einem spontanen, selbstorganisierten Wissensaustausch getragen. Die Teilnehmer*innen gehen ohne feste Agenda an den Start. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sind alle dazu aufgerufen, eigene Themen vorzuschlagen und damit für eine Session zu werben. Das Tagungsprogramm ergibt sich dann aus den Vorschlägen mit der meisten Resonanz.

Tonangebend bei dieser Premiere waren einige der großen gesellschaftspolitischen Debatten und ihre Bedeutung für die Rechtswissenschaft. Aus Themenfeldern wie Globalisierung, Klimawandel, Reproduktionsmedizin, Digitalisierung, Genderfragen und kulturelle Diversität wurden juristisch zugespitzte Fragestellungen abgeleitet. Wie soll die Elternschaft gesetzlich geregelt sein, wenn ein Kind mit Hilfe künstlicher Befruchtung gezeugt wird? Bedarf der Einsatz digitaler und KI-gestützter Technologien in der juristischen Praxis einer staatlichen Regulierung? Mit welchen rechtlichen Mitteln kann der Klimakrise am besten begegnet werden? Wie lassen sich Menschenrechtsabkommen gendergerecht gestalten? So lauteten nur einige der Themen, zu denen es insgesamt zehn, teilweise parallel abgehaltene Diskussionsrunden in der Größenordnung von bis zu 25 Teilnehmer*innen gab. Diskutiert wurde aufgrund der vielen vertretenen Sprachen vorwiegend auf Englisch.

Sowohl die Veranstalter als auch die Gäste zogen in der abschließenden Feedbackrunde eine positive Bilanz. Viele der noch weniger erfahrenen Teilnehmer*innen zeigten sich begeistert und bezeichneten die Diskussionsrunden als „safe spaces“, in denen jeder Beitrag Wertschätzung erfuhr. „Durch diese Begegnung konnten wir jungen externen Wissenschaftler*innen einen Einblick in die Forschung an unseren Instituten geben,“ sagt Annika Hampel, verantwortlich für Recruitment und Career Development bei Max Planck Law. Nadjma Yassari, Forschungsgruppenleiterin am Hamburger Institut, gefiel der Perspektivwechsel, den das Barcamp ermöglichte: „Als Professorin bin ich meist in der Rolle der Senderin – heute konnte ich auch Empfängerin sein und die Gedanken und Ideen anderer einfach auf mich wirken lassen.“

 



Bildnachweise:
© Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht / Johanna Detering

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