Adoption. Models, Motives, and Meanings

Projektzeitraum: 2025-2028

Rechtsordnungen, die Adoptionen eröffnen, ermöglichen damit die rechtliche Re-Definition von Familie. Das ist nicht selbstverständlich. Der Blick durch die Zeiten und um die Welt konfrontiert mit einer unübersichtlichen Vielfalt an Haltungen und Rechtsvorstellungen zur Adoption.

Zumeist wird die Rechtsentwicklung als eine doppelte Wandlungsgeschichte erzählt: Die Adoption habe sich gewandelt von einem Rechtsinstitut im privaten Interesse Erwachsener zu Nachfolgezwecken zu einem Rechtsinstitut, das in erster Linie der öffentlichen Fürsorge für schutzbedürftige Kinder diene. Ein erstes Anliegen dieses internationalen Forschungsprojekts ist es, dieses Narrativ in der Zusammenschau weltweit ausgewählter Rechtsordnungen zu überprüfen.

Ein weiteres Anliegen ist, Zusammenhänge zwischen den Rechtsvorstellungen zur Adoption und den Rechtsvorstellungen zu Familie und Verwandtschaft aufzuklären. Das Forschungsprojekt geht von der Annahme aus, dass die Art und Weise, wie Rechtsordnungen Adoption konzipieren und praktizieren, Aufschluss darüber gibt, wie Familie und Verwandtschaft jeweils gedacht werden. Dabei soll nicht nur analysiert werden, unter welchen Voraussetzungen Adoptionen eröffnet werden. Außerdem geht es darum, ein näheres Bild davon zu erhalten, wann Adoptionen als gelungen oder umgekehrt als problematisch angesehen werden. Das langfristige Ziel ist also die Aufklärung dieser impliziten Hintergrundannahmen von Rechtsordnungen darüber, was Familie ausmacht und worauf Rechtsvorstellungen zu Verwandtschaft gegründet werden.

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