Knut Benjamin Pißler wird Vizedirektor am Deutsch-Chinesischen Institut für Rechtswissenschaft in Nanjing

28. September 2023

Knut Benjamin Pißler, Leiter des Kompetenzzentrums China und Korea am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, wird ab Oktober 2023 für zwei Jahre das Amt des deutschen Vizedirektors des Deutsch-Chinesischen Instituts für Rechtswissenschaft in Nanjing innehaben und dort eine vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Langzeitdozentur übernehmen.

Das Deutsch-Chinesische Institut für Rechtswissenschaft, an dem bereits seit 1988 chinesische und deutsche Studierende ausgebildet werden, ist ein Gemeinschaftsprojekt der Georg-August-Universität Göttingen und der Universität Nanjing. Diese akademische Kooperation ist im Hinblick auf den Grad der Institutionalisierung, der Kontinuität und der landesweiten Akzeptanz in der Volksrepublik China einzigartig. Chinesische Studierende absolvieren in Nanjing eine zweijährige Ausbildung im deutschen Recht, bevor sie ein weiteres Jahr an der Universität Göttingen studieren und dort ihre Masterarbeit schreiben, mit der sie nach erfolgreichem Abschluss den Grad eines Master of Laws sowohl an der Universität Göttingen als auch an der Universität Nanjing erwerben. Ein ähnlich aufgebauter Doppel-Masterstudiengang „Chinesisches Recht und Rechtsvergleichung“ an der Universität Göttingen richtet sich an deutschsprachige Studierende der Rechtswissenschaft und der Sinologie.

Das Max-Planck-Institut für Privatrecht ist mit dem Institut in Nanjing durch die gemeinsame Herausgabe der Zeitschrift für Chinesisches Recht (ZChinR) verbunden. Pißler, der bislang dem Beirat der ZChinR angehörte, wird nun die Position des Schriftleiters übernehmen. Zu seinen Aufgaben im Rahmen der Langzeitdozentur gehört die Ausbildung chinesischer Studierender im deutschen Zivilrecht. Außerdem wird er in Nanjing seine rechtwissenschaftliche Chinaforschung fortsetzen. „Nach über 20 Jahren Forschung zum chinesischen Recht als Leiter des Hamburger Kompetenzzentrums bietet die Langzeitdozentur eine gute Gelegenheit, die sozialen, politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in China, die sich natürlich auch auf die rechtliche Entwicklung auswirken, besser zu verstehen“, sagt Pißler.

Prof. Dr. Knut Benjamin Pißler, M.A. (Sinologie), ist seit 2002 am Institut tätig. Er studierte Rechtswissenschaften an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und Rechtswissenschaften sowie Sinologie an der Universität Hamburg, wo er 2003 promovierte. 2013 wurde er von der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen habilitiert und 2017 zum Professor für chinesisches Recht ernannt. Insgesamt vier Jahre war er zu Studien- und Forschungsaufenthalten an der Universität Nanjing. Zuletzt nahm er dort 2017 eine Kurzzeitdozentur für Zivilprozessrecht wahr.


 


Bildnachweis: © Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht / Johanna Detering

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