Gleiche Chancen am Start
Wie zeitgemäß sind Kategorien im Sport?

Der sportliche Wettkampf lebt von gleichen Bedingungen für ungleiche Teilnehmer. Menschen treten mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen gegeneinander an. Diese Voraussetzungen sollen sie durch Training, nicht aber durch verbotene Substanzen beeinflussen. Zu den Wettbewerbsbedingungen zählt auch, dass als typisch und vorgegeben angesehene Ungleichheiten durch die Bildung von Kategorien „aus dem Wettkampf genommen“ werden. Welche Kategorien wir im Sport bilden, hängt nicht nur von biologischen Leistungsvoraussetzungen ab. Auch kulturelle Einstellungen und soziale Leitbilder spielen eine wichtige Rolle.
Immer wieder geben Entwicklungen Anlass, die sportliche Kategorienbildung zu hinterfragen: Die Bestrebungen zur Gleichstellung der Frauen sowie zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen oder die Anerkennung des dritten Geschlechts. Was als naturgegeben ungleich galt, erscheint eventuell eher als gleich. Bislang als vorgegeben geltende Grenzen zwischen einzelnen Kategorien sind möglicherweise soziale Konstrukte, die im Laufe der Zeit Änderungen unterworfen sein können. Wie lässt sich somit gewährleisten, dass Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt wird? Diese Frage stellt sich gerade auch im Sport immer wieder in sehr zugespitzter Form.
Referenten und Diskussionsteilnehmer:
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Reinhard Zimmermann – Begrüßung
Reinhard Zimmermann, Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg
Prof. Dr. Michael Sachs – Vortrag
Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität zu Köln
Prof. Dr. Ulrich Becker – Diskussionsleitung
Direktor am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik, München
Kommentare von:
Christoph Becker
Journalist
Prof. Dr. Anne Jakob, LL.M.
Rechtsanwältin, Mitglied der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Behindertensportverbandes
Mareike Miller
Rollstuhlbasketballerin, Kapitänin der Damennationalmannschaft
Dr. Petra Tzschoppe
DOSB-Vizepräsidentin Frauen und Gleichstellung
Das Forum für internationales Sportrecht ist eine gemeinschaftliche Initiative des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg und des Max-Planck-Instituts für Sozialrecht und Sozialpolitik in München.