Elena Dubovitskaya von der Bucerius Law School habilitiert

3. Februar 2020

Am 5. Dezember 2019 wurde Elena Dubovitskaya, wissenschaftliche Referentin und Leiterin des Kompetenzzentrums Russland und weitere postsowjetische Staaten am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, von der Bucerius Law School habilitiert. Ihr wurde damit die venia legendi für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Kapitalmarktrecht, Rechtsvergleichung und Osteuropäisches Recht verliehen.

In ihrer Habilitationsschrift untersucht Elena Dubovitskaya die persönlichen Offenlegungspflichten der Organmitglieder in Kapitalgesellschaften. Solche Pflichten sind oft gesetzlich nicht geregelt, sondern werden aus den gängigen Rechtsfiguren wie Treuepflicht oder culpa in contrahendo abgeleitet. Der Wunsch nach Offenlegung, sei es gegenüber der Gesellschaft, sei es gegenüber dem Kapitalmarkt, kommt aber in Konflikt mit dem Verfassungsrecht und den datenschutzrechtlichen Bestimmungen, soweit es um personenbezogene Daten geht. Beispiele sind die Gesundheitsdaten und die Informationen über dienstliches oder außerdienstliches Fehlverhalten der Organperson. Am anderen Ende des Spektrums stehen die Offenlegungspflichten der kaufwilligen Manager beim Management-Buy-out, die meist nur die Informationen über das Unternehmen betreffen.

Elena Dubovitskaya weist nach, dass alle persönlichen Offenlegungspflichten trotz ihrer Unterschiedlichkeit eine einheitliche Grundstruktur haben und daher zu einer Rechtsfamilie gehören. Die Untersuchung hat ihren Schwerpunkt im deutschen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht, wobei auch das ausländische Recht, vor allem das US-amerikanische und englische Recht, rechtsvergleichend herangezogen wird.

Elena Dubovitskaya studierte Rechtswissenschaft an der Moskauer Staatlichen Lomonossov-Universität. 2003 wurde sie dort mit einer Arbeit über die Niederlassungsfreiheit der Gesellschaften in der EG promoviert. Im Anschluss an ihre Dissertation studierte Elena Dubovitskaya Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und legte beide Staatsexamina ab. Elena Dubovitskaya ist seit 2015 Referentin am Institut.

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