Katharina Isabel Schmidt

Wissenschaftliche Referentin bei Prof. Dr. Ralf Michaels


Forschungsschwerpunkte

Moderne deutsche Rechtsgeschichte; globale, transnationale und vergleichende Rechtsgeschichte; Wissens- und Wissenschaftsgeschichte; Kulturgeschichte; Ideengeschichte; Rechtsvergleichung; Rechtssoziologie und Rechtsanthropologie; kritische Rechtstheorie; Recht und Sexualität.

Vita

Meine Forschung vollzieht sich an der Schnittstelle zwischen Wissen und Normativität im deutschsprachigen Mitteleuropa. Insbesondere interessiert mich, was Juristen damit sagen wollen, wenn sie von Recht als „Wissenschaft“ sprechen.

Zuhause bin ich sowohl in der anglo-amerikanischen common law- als auch in der kontinentaleuropäischen civil law-Tradition. Mein Grundstudium absolvierte ich am University College London und an der Universität Köln. Nach Masterstudiengängen an der Oxford University und der Yale Law School begann ich ein Promotionsstudium in Geschichte an der Princeton University, welches ich im September 2021 abschloss.

Meine Dissertation „The Law That We Feel Living Within Us: German Jurists and the Search for ‚Life‘ in Modern Legal Science, 1900-1946” erzählt die Geschichte des deutschen Rechtsmodernismus von Freirechtlern wie Hermann Kantorowicz zu NS-Juristen wie Carl Schmitt. Insbesondere zeige ich auf, wie sich Juristen im Kaiserreich, in Weimar und auch im Dritten Reich zu der Idee eines sich aus dem „Leben“ selbst ergebenden Rechts hingezogen fühlten. Insofern stellt mein Projekt herkömmliche Narrative eines juristischen Bruchs um 1930 in Frage.

Parallel dazu arbeite ich an einer Reihe von Aufsätzen: über die Beziehungen zwischen Recht und Naturwissenschaften, insbesondere der Chemie, um 1900; über Carl Schmitts Auseinandersetzung mit freirechtlichen Schriften in seinem Frühwerk Gesetz und Urteil von 1912; über Parallelen zwischen utopisch-sozialistischer und „völkischer“ Rechts- und Sexualwissenschaft vor dem Ersten Weltkrieg; über die Auseinandersetzung amerikanischer Rechtsrealisten mit deutschen und französischen Rechtsmodernisten; und über Recht und visuelle Kultur in einer nationalsozialistischen Ausstellung über „arische“ Rechtsgeschichte von 1936.

Für mein nächstes Projekt plane ich, eine globale Geschichte des Bürgerlichen Gesetzbuches zu schreiben. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf der auffälligen Abwesenheit kolonialer Bezüge in den zivilrechtlichen Diskursen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts liegen.


Ausbildung

  • JSD (Law), Yale Law School, in progress.
  • PhD (History), Princeton University, September 2021.
  • MA (History), Princeton University, Mai 2017.
  • LL.M (Law), Yale Law School, Mai 2013.
  • BCL (Law), Oxford University, Juli 2011.
  • LL.B (Law), University College London, August 2010.
  • Baccalaureus Legum (Law), Universität Köln, August 2010.
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