Antonia Sommerfeld: Eine Haftungskette für die Lieferkette – Subsidiäre Haftung von Wirtschaftsakteuren derselben Lieferkette

Sustainable Private Law Talks

  • Datum: 25.11.2025
  • Uhrzeit: 17:00
  • Ort: Hybrid-Veranstaltung

Zur Referentin
Dr. Antonia Sommerfeld ist Wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg. Sie forscht und publiziert unter anderem zu Nachhaltigkeit und Circular Economy im internationalen und materi-ellen Privatrecht.

Zum Vortrag
Welche Mechanismen benötigt das Privatrecht, um eine angemessene Haftungskette für internationale Lieferketten bereitzustellen? Wie können wir das "Blackbox-Problem" intransparenter Verantwortungsanteile und unbekannter mittelbarer Lieferkettenakteure in kollektiven Netzwerken besser mit dem Werkzeugkasten des Zivilrechts adressieren? Der Beitrag untersucht diese Fragen und legt dar, wie das derzeitige Privatrecht nur über unzureichende Mittel für den Umgang mit komplexen Schuldnermehrheiten in internationalen Lieferketten verfügt. Als Lösungsansatz wird eine kaskadenförmige, subsidiäre Haftung von Wirtschaftsakteuren innerhalb derselben Lieferkette für Konstellationen kollektiver Netzwerke in Lieferketten vorgeschlagen. Hierbei wird auf die bestehenden punktuellen Ansätze für eine Netzwerkverantwortung im EU-Recht zurückgegriffen, wie sie sich derzeit in der alten und neuen EU-Produkt-haftungsrichtlinie (85/374/EWG; 2024/2853) und der EU-Reparaturrichtlinie (2024/1799) finden lassen. Der Vorschlag entwickelt ein grundlegendes dogmatisches Lieferkettenhaftungskonzept, auf das künftige Regulierungsanliegen – basierend auf heteronomen gesetzlichen Haftungsgründen – zurückgreifen können.

Zur Vortragsreihe
Die Sustainable Private Law Talks sind ein von Tom Hick am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, Hamburg, organisiertes Hybrid-Format. Der Schwerpunkt dieser Reihe liegt auf Nachhaltigkeit im und durch das Privatrecht, mit besonderem Fokus auf konkrete Vorschläge für die Wende hin zu einer nachhaltigeren Entwicklung. Das Format soll eine niederschwellige Umgebung bieten, um solche Vorschläge in einer konstruktiven und vorausdenkenden Atmosphäre zu diskutieren.

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