José María Cervelló Business Law Prize für Antonia Sommerfeld und Verónica Ruiz Abou-Nigm
Antonia Sommerfeld, wissenschaftliche Referentin am Institut, und Verónica Ruiz Abou-Nigm, ehemalige Visiting Fellow des Instituts, sind für ihren Aufsatz „Circular Fashion and Legal Design: Weaving Circular Economy Threads into International Contracts“ mit dem jährlich gemeinsam von der IE Law School und der internationalen Anwaltskanzlei ONTIER vergebenen Preis ausgezeichnet worden.
Der in diesem Jahr zum achtzehnten Mal vergebene José María Cervelló Business Law Prize ist der Förderung des Studiums und der Forschung im Bereich Rechtswissenschaft gewidmet. Die IE Law School in Madrid gehört zur IE University, die 2006 als Privatuniversität gegründet wurde. Sie zählt zu den weltweit führenden Law Schools. Die Wirtschaftskanzlei ONTIER hat ihren Hauptsitz in London und Niederlassungen in Europa, den USA und Lateinamerika.
Die Ausschreibung des diesjährigen Preises richtete sich an Autor*innen von Beiträgen über die Herausforderungen und Fragen der Nachhaltigkeit im internationalen Rechtsraum im Bereich Fashion Law. Dieses Thema analysieren Ruiz Abou-Nigm und Sommerfeld aus dem Blickwinkel der Circular Economy in internationalen Lieferketten in der global ausgerichteten Modeindustrie. Sie untersuchen die Rolle des internationalen Privatrechts in diesem Zusammenhang und legen dar, weshalb ein ganzheitliches, zirkuläres Rechtsverständnis von vertraglichen Lieferkettenbeziehungen notwendig ist, um den für einen Wandel hin zur Circular Economy erforderlichen rechtlichen Rahmen zu schaffen. Sie verdeutlichen das Potenzial, das ein solches zirkuläres Umdenken bereithält, und erläutern, wie dieses durch nationale beziehungsweise regionale Gesetzgeber regulatorisch umgesetzt werden kann. Gleichzeitig weisen sie auf die Gefahren hin, die das Beharren auf ein linearwirtschaftliches Verständnis in der internationalen Modebranche mit sich bringen kann.
Dr. Antonia Sommerfeld ist wissenschaftliche Referentin am Institut und Lehrbeauftragte der Universität Hamburg. Ihre Forschung fokussiert sich unter anderem auf Aspekte der Nachhaltigkeit und der Circular Economy im internationalen Wirtschaftsrecht. Sie studierte Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg und der Université Aix-Marseille, Aix-en-Provence. Für ihre Arbeit „AGB-Reform und Rechtsflucht. Bedeutung der Rechtsflucht für die AGB-Reformdebatte im unternehmerischen Rechtsverkehr“, mit der sie 2020 an der Universität Hamburg promovierte, wurde sie mit dem Werner-von-Melle-Preis 2021 der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung sowie dem Förderpreis der Esche Schümann Commichau Stiftung ausgezeichnet. Sie war unter anderem Gastwissenschaftlerin an der University of Cambridge und Lehrbeauftragte an der China University of Political Science and Law in Peking.
Prof. Dr. Verónica Ruiz-Abou-Nigm ist Inhaberin des Lehrstuhls für internationales Privatrecht an der Universität Edinburgh. Sie ist Expertin auf dem Gebiet des internationalen Privatrechts in Großbritannien, Europa und Lateinamerika. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich vor allem mit den Schnittpunkten von internationalem Privatrecht und nachhaltiger Entwicklung sowie der internationalen Streitbeilegung in Handelssachen einschließlich Schiedsgerichtsbarkeit und Mediation. Sie ist Mitglied des Ständigen Schiedshofs in Den Haag, Präsidentin der American Association of Private International Law (ASADIP) und Mitglied des Scientific Council der European Association of Private International Law (EAPIL). Von September 2021 bis März 2022 war sie Visiting Fellow am Institut.
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