Reinhard Zimmermann erhält Bundesverdienstkreuz 1. Klasse

8. April 2024
Reinhard Zimmermann, Direktor emeritus am Institut, ist mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigt damit Zimmermanns herausragendes Engagement als Impulsgeber und erfolgreicher Problemlöser in vielen Bereichen. Die Auszeichnung wurde ihm am 5. April 2024 durch Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, im Rahmen eines Festaktes im Hamburger Rathaus überreicht.

Zimmermann war von 2002 bis 2022 Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht. Er engagierte sich darüber hinaus in der Max-Planck-Gesellschaft, wo er von 2006 bis 2023 Senator und von 2006 bis 2010 Vorsitzender der Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaftlichen Sektion war. Jahrzehntelang verbunden war er außerdem der Studienstiftung des deutschen Volkes – zunächst als Stipendiat, später als Vertrauensdozent, ab 2004 als Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums. Von 2011 bis 2023 war er Präsident der Studienstiftung. Auch diese Funktion übte er im Ehrenamt aus. Zimmermann hat sich zudem in einer Vielzahl von Fachgesellschaften engagiert. So war er seit 2001 Vorstandsmitglied und von 2011 bis 2015 Vorsitzender der Zivilrechtslehrervereinigung, seit 1999 Vorstandsmitglied und von 2014 bis 2022 Vorsitzender der Gesellschaft für Rechtsvergleichung, ferner von 2006 bis 2021 Vorstandsmitglied der Association Internationale des Sciences Juridiques. Seit 2011 ist er Senator und seit 2017 Sprecher des Senats des European Law Institute. Zudem gehörte er verschiedenen internationalen Kommissionen an, die die Europäisierung und Internationalisierung des Vertragsrechts vorangetrieben haben.

In der Begründung für die Auszeichnung werden Zimmermanns sowohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht herausragendes professionelles wie ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste um die Stärkung der Jurisprudenz als internationale Wissenschaft herausgestellt. Mit seiner dialogorientierten Kommunikation und integrativen Lösungskompetenz habe er in seinen verschiedenen Funktionen die jeweiligen Gremien und Institutionen in überaus positivem Sinne und zum Wohle der Allgemeinheit vorangebracht. Besonders gewürdigt werden außerdem seine Leistungen bei der Nachwuchsförderung im Rahmen der Studienstiftung des deutschen Volkes und der Max-Planck-Gesellschaft, sowie sein Engagement als langjähriges Mitglied und Gemeindeältester der Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Reinhard Zimmermann studierte Rechtswissenschaft und promovierte an der Universität Hamburg. 1981 folgte er dem Ruf auf den W.P. Schreiner-Lehrstuhl für Römisches Recht und Rechtsvergleichung an die Universität Kapstadt. Von 1988 bis 2002 hatte er den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Historische Rechtsvergleichung an der Universität Regensburg inne. Seit 2008 ist er als Professor der Bucerius Law School in Hamburg affiliiert. Gastprofessuren führten ihn unter anderem nach Oxford, Cambridge, Yale, Chicago, Auckland und Santiago de Chile.

Sein Werk hat weltweit Resonanz gefunden, wovon nicht zuletzt seine elf Ehrendoktorwürden namhafter Universitäten von Edinburgh, Lund und Maastricht bis McGill und Chicago zeugen. Er ist unter anderem Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, der Academia Europeana, der Royal Society of Edinburgh, der Accademie delle Scienze di Torino, der British Academy sowie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1996 wurde er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. 2023 erhielt er mit dem Antonio-Feltrinelli-Preis die bedeutendste italienische Auszeichnung auf den Gebieten der Wissenschaft und der Kultur. Das Bundesverdienstkreuz ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

 

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