Forschungsprojekt

Im Rahmen der Fortführung des Max-Planck-Stipendiums, das ursprünglich am Max-Planck-Institut Luxemburg für internationales, europäisches und Verfahrensrecht eingerichtet wurde, führt Professor Pierre-Henri Conac eine Forschung zum Thema „Harmonisierung verwaltungsrechtlicher Sanktionen und Verfahren auf den Finanzmärkten der Europäischen Union“ durch Recht: Entwicklung eines europäischen Modells“. Das Team hat seinen Sitz am neu gegründeten Luxembourg Centre for European Law (LCEL) und besteht aus Dr. Jacek Dybinski sowie den Doktoranden Enrico Sartori und Milena Mitrovic. Die Forschung befasst sich mit rechtlichen Fragen zur Finanzregulierung und insbesondere zur Offenlegung finanzieller und nichtfinanzieller Informationen (ESG) durch börsennotierte Emittenten. Der Forschungsgegenstand dieser Forschungsgruppe umfasst insbesondere die Durchsetzung im Bereich der Kapital- und Finanzmärkte. Ein Aspekt der Forschung besteht darin, die Wirksamkeit von Verwaltungssanktionen in ausgewählten Gerichtsbarkeiten in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich zu bewerten, wobei auch die Erfahrungen in den Vereinigten Staaten (USA) und Kanada berücksichtigt werden.

Auch das Vollstreckungsverfahrensrecht wird in die Untersuchung einbezogen. Aus verfahrenstechnischer Sicht sind vor allem Erfahrungen aus den USA interessant, z.B. die sogenannten „Securities Litigation“ sowie die Praxis der US-Gerichte, (fehlende) Gesetze durch Verhandlungslösungen zu ersetzen – „Regulierung durch Litigation“ ist tatsächlich ein oft verwendetes (aber nicht immer hinterfragtes) Schlagwort des letzten Jahrzehnts. In Europa gelten jedoch nationale zuständige Behörden als geeignetere Garanten des öffentlichen Interesses als Anwaltskanzleien und andere gewinnorientierte Marktteilnehmer. Allerdings wirft dieser Ansatz, der sich stark auf die Durchsetzung durch Verwaltungsbehörden stützt, die Frage der Entschädigung für Anlegerverluste und der Koordinierung mit der Durchsetzung durch Privatpersonen auf.

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