Der Gebrauch von Bitcoins in Japan – Thema in der neuen Ausgabe der ZJapanR

22. Januar 2018

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Japanisches Recht (ZJapanR) veröffentlicht unter anderem Aufsätze zu den Themen des Japan-Symposiums, das 2017 am Max-Planck-Institut für Privatrecht unter der Leitung von Harald Baum stattfand.

Der erste Teil der Ausgabe 44/2017 der ZJapanR ist dem im März 2017 abgehaltenen Symposium zu den aktuellen Entwicklungen im japanischen Recht gewidmet: Souichirou Kozuka beschäftigt sich in seinem Aufsatz mit den 2016 in Japan erlassenen neuen Regelungen zum Gebrauch von Bitcoins sowie der Novellierung rechtlicher Grundlagen für den Einsatz von Kreditkarten. Satoshi Nakaide analysiert die Auswirkungen der jüngsten Reform des Versicherungsgewerberechts auf die Versicherungspraxis in Japan. Die Rolle spezialisierter Gerichte in Deutschland und deren funktionale Entsprechungen im Recht Japans, das seit 1945 über eine einheitliche Gerichtsbarkeit verfügt, ist das Thema von Yoshinori Shimamoto.

Unter den im zweiten Teil der Zeitschrift veröffentlichten Abhandlungen ist insbesondere der Beitrag von Tomoaki Kurishima zu nennen. Er bietet erstmalig in deutscher Sprache eine umfassende Analyse der doppelten Funktion des japanischen Obersten Gerichtshofs (OGH) als Verfassungsgericht einerseits und als Revisionsgericht andererseits und beleuchtet zudem dessen weitere Rolle als Justizverwaltungsbehörde im Rahmen der Selbstverwaltung der japanischen Gerichtsbarkeit.

Die Zeitschrift ZJapanR ist derzeit die weltweit einzige Publikation, die regelmäßig, zeitnah und nach einem konsistenten Konzept die vielfältigen Entwicklungslinien des japanischen Rechts in westlichen Sprachen dokumentiert, analysiert und in einem methodisch wie formal breit gefächerten Ansatz publizistisch zugänglich macht. Prof. Dr. Harald Baum, Leiter des Japan-Referats am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, hat die Zeitschrift 1996 gegründet. Seit dem Jahr 2004 wird die ZJapanR vom Hamburger Max-Planck-Institut in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Japanischen Juristenvereinigung herausgegeben.

Inhaltsübersicht Ausgabe 44/2017:

Symposium
Die Redaktion: Modernization of Payment Systems Law in Japan, Effects of the Revised Japanese Insurance Business Act, Family Law in Asia, Specialized Courts in Germany and Japan Souichirou Kozuka: Modernization of Payment Systems Law in Japan Satoshi Nakaide: Revision of the Japanese Insurance Business Act in 2014. Insurance Distribution Channels in Japan and New Rules on the Solicitation of Insurance Yoshinori Shimamoto: Spezialisierte Gerichte in Japan und Deutschland

Abhandlungen
Harald Baum, Hideki Kanda: Financial Markets Regulation in Japan Mika Aotake, Gabriele Koziol: Überblick über den Zwischenentwurf von 2016 zur Reform des Erbrechts in Japan Tomoaki Kurishima: Die Janusköpfigkeit des OGH als Revisions- und Verfassungsgericht. Gegenwartsprobleme und Zukunftsperspektiven Ulrich Kirchhoff, Tobias Schiebe: The Reform of the Japanese Act on Protection of Personal Information. From the Practitioner’s Perspective Kazushige Doi: Das Tierschutzrecht in Japan. Ein Vergleich mit dem deutschen Recht und dem Modellgesetz des World Animal Net

Rechtsprechung
Gabriele Koziol: Überblick über wichtige zivilrechtliche Entscheidungen des japanischen Obersten Gerichtshofs aus dem Jahre 2016 Atsuhiro Furuta: Markenrecht: „FURANKU MIURA“ James C. Fisher: The Curious Case of the Criminal Tattooist. Japanese Criminal Law in Action

Rezensionen
Knut B. Pißler: BURKHARD HESS / KLAUS J. HOPT / ULRICH SIEBER / CHRISTIAN STARCK (Hrsg.), Unternehmen im globalen Umfeld James C. Fisher: DOUGLAS HOWLAND, International Law and Japanese Sovereignty Harald Baum: Drei Neue Sammelbände zum japanischen Recht Harald Baum: MARKUS THIER, Das japanische Insiderrecht

Berichte
Katharina Doll: Die Rolle der Sondervoten in Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs Japans. Universität Augsburg, 20. Februar 2017 Judith Janna Märtens, Ulf Märtens: Grundrechtsschutz in der Rechtspraxis und -dogmatik. Aspekte aus dem europäischen und asiatischen Verfassungs-, Zivil- und Strafrecht, 24.–26. März 2017, Ritsumeikan Universität, Kyōto

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